Die Versenkungsübung nach innen

Alle Wahrheit liegt in uns!

 – Marc Aurel –

Wer seine Mitte nicht verliert, der dauert!

– Laotse –

Ein Meister wohnt immer im Inneren aller Geschöpfe und hat nur im Menschenherzen seinen Thron.

– Bhagavad Gita –

Dies sind nur drei von vielen Weisheiten, die auf den Weg nach innen weisen und uns sagen: Wir können die Wahrheiten aller Dinge nur in uns finden!

Dies geschieht durch den Dreistufenweg der Versenkung, den Weg zur eigenen Mitte, der von den alten Religionen und Philosophien als 

„der Weg zurück zur eigenen Ur-Energie“ bezeichnet wird!

Die meisten Übungsformen, die sich heutzutage als „Meditation“ – also als „Nachsinnen“ bezeichnen, wodurch wir im täglichen Leben Probleme lösen, sind nur unterschiedliche Wege der Erkenntnis, die  immer nur Denkergebnisse erschaffen, daher keine Versenkung nach Innen sind!

Anders der Dreistufenweg, der sich ausschließlich auf die inneren Zentren konzentriert!

In der 1. Stufe, der Konzentration, lernen wir zuerst, unser Denken zur völligen Stille zu bringen.

Die meisten Übungsformen, die sich heutzutage als „Meditation“ bezeichnen, gehören zu dieser Stufe, wobei sie unterschiedliche Wege benutzen.

Die 2. Stufe, die der Kontemplation, erreichen wir, wenn unser Denken zur völligen Stille gekommen ist und wir bei den Übungen der 1. Stufe keine (oder sehr selten) Gedanken mehr haben.

In dieser 2. Stufe nehmen wir dann Energien, Druck, oft sogar Bilder bzw. Bilderabläufe wahr, die uns als Handlung oder als Symbole Hilfen für unser Leben geben.

Die 3. Stufe, die der Versenkung– auch Yoga genannt -, können wir erst erreichen, wenn auch die Kontemplation völlig zur Ruhe gekommen ist und wir in der völligen inneren Stille von Konzentration und Kontemplation den Punkt in unserem Inneren – unser eigenes Zentrum, unsere Mitte – erreichen, durch den wir unser eigenes Herz wahrnehmen können; dort können wir die „Stimme der Stille“ unseres Herzens dann eines Tages hören.

Der Dreistufenweg der Versenkung ist in der Regel ein langer Weg, der vom Einzelnen viel Disziplin, vor allem aber Regelmäßigkeit, abverlangt. Die Disziplin beginnt bereits mit der Auswahl, welchen zeitlichen Rhythmus wir für unsere regelmäßigen Übungen wählen.

Den Rhythmus sollen wir in unserem Inneren erfühlen. Unser Herz  – unsere Intuition – wird uns beim Üben helfen, den eigenen Rhythmus festzulegen.

Eine Voraussetzung für den Weg nach „Innen“ ist die Atmung:

Mit dem Atem nehmen wir sog. feinstoffliche Energie in uns auf und wandeln Sie in nach außen wirkende Kraft um; z.B.

  • beim Heben schwerer Dinge
  • bei der Formulierung von Worten durch die Sprache
  • beim Denken, in dem wir Lösungen für den Alltag suchen
  • beim Fühlen, durch das wir unser Leben ordnen

Konzentriert Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln können wir nur, wenn wir bewusst atmen und den Atem beherrschen. Unkontrolliertes Atmen führt sonst zu unkontrolliertem Fühlen, Denken, Sprechen und Handeln, was oft Chaos in unserem Leben bedeutet.

Die aktuelle Situation unserer lieben Erde zeigt uns deutlich diesen Zustand, in dem wir uns befinden.

Wer also lernt, die Atemenergie richtig einzusetzen, dessen Leben wird zwangsläufig klarer und durch den Dreistufenweg der Versenkung deutlicher, denn er lernt, durch diese Übungen sich selbst und somit seine Verhaltensweisen besser zu verstehen. 

Atem ist immer Ausdruck von Energie; jeder sollte daher den Atem zu guten aufbauenden Ideen und Taten einsetzen.

Wie atmen wir nun richtig?

Wir atmen durch die Nase ruhig und tief ein. Zunächst im Liegen, dann im Sitzen. 

Die Luft sollte ohne Druck bis in den Zwerchfellbereich in den Bauch hinein fließen und dann auch die Lungen füllen.  Der Brustkorb bleibt beim Einatmen möglichst ruhig, nur die Bauchdecke hebt und senkt sich.

Haben wir völlig eingeatmet, lassen wir ruhig die Luft aus der Nase wieder hinaus fließen. Das Einatmen wie Ausatmen muss immer gleich lang sein, sodass ein harmonischer Atemrhythmus entsteht.

Während der ganzen Übung bleibt der Mund entspannt und geschlossen. Die Zungenspitze legen wir dabei entspannt an die Innenseite des Zahnfleisches der Schneidezähne. Die Zungenoberfläche liegt dabei vollkommen am oberen Gaumen. Dadurch werden die Meridiane im Körper bewusst miteinander verbunden.

Die erste Übung wird im Liegen ausgeführt. Wenn diese Übung gut geht, gehen wir dazu über, die o.g. Atemübung im Sitzen auszuführen. Bitte dabei Arme und Beine nicht überkreuzen.

Anfangs sollten wir in jeder der beiden Positionen je sieben mal ruhig ein- und ausatmen. 

Beim Einatmen lenken wir die Luft unserer Umgebung in unseren Körper; da die Umwelt jedoch von vielen Dingen belastet ist, angefangen von Schadstoffen, Gerüchen, Gedanken und Gefühlen im Raum sowie wirre Gedanken in der Atmosphäre etc., atmen wir all diese Energieformen mit ein. Hier wirken insbesondere die Bronchien als Filter, um die gröbsten Belastungen abzuhalten. Durch Husten werden diese „Fremdkörper“ aus dem Körper hinausgeworfen, die feineren Energien jedoch atmen wir tief in uns ein. So gelangen sie in unsere innersten Ebenen; werden unter Umständen ein Teil von uns.

Damit wir alle nicht gewollten belastenden Energien (Gedanken von uns oder anderen Menschen, wirre Gefühle etc. ) von uns fernhalten können, benötigen wir einen Schutz, der uns als Filter dient, damit nur Aufbauendes, Positives in uns einfließen kann.

Diesen Schutz erhalten wir durch den Lichtschutzmantel, der aus kristallener Elektronenenergie besteht. Reflektierende Sonnenstrahlen auf dem Wasser entsprechen bildlich diesem Lichtschutzmantel. Wir magnetisieren ihn durch unsere eigene Konzentration und erschaffen ihn somit!

Hierzu konzentrieren wir uns auf unsere Herzspitze.

Aus dem Herzen heraus visualisieren wir – sich kugelförmig ausdehnend – einen kristallweißen Lichtball. Wir sehen ihn sich ständig vergrößern, bis er uns vollkommen einhüllt.

Wir visualisieren, wie sich das kristallweiße Licht möglichst bis über einen Meter über unseren physischen Körper hinaus ausdehnt.

Diesen elektronischen Lichtschutzmantel versuchen wir mit unserer ganzen Liebe zu fühlen. Eventuelle Risse und Dellen in ihm sollten wir nun durch unsere Lichtkonzentration vollkommen ausgleichen!

Der Lichtschutzmantel durchströmt mit seinem Licht – aus dem Herzen kommend – unser gesamtes Wesen; beginnend bei unserem gesamten Nervensystem, Adern, Venen, Organen, Sehnen, Muskeln, durch das Knochengerüst und durch die gesamte Hautfläche. Darüber hinaus dehnt er sich mindestens über einen Meter um uns herum aus!

Der elektronische Lichtschutzmantel wird durch die Konzentrationskraft des Einzelnen erschaffen und bleibt so lange intakt, wie wir friedvoll bleiben. Bereits der kleinste Missmut bringt ihn zur Auflösung! Dann müssen wir ihn sofort erneut aktivieren!

Die Aktivierung des Lichtschutzmantels:

Wir setzen uns gerade aufrecht hin
Arme und Beine dürfen nicht überkreuzt sein, das würde die Energien blockieren. Der Lotussitz der Yogi ist hierbei eine Ausnahme; er bildet, richtig ausgeführt, keine Blockaden, sondern  Schlaufen, in denen die Energie störungsfrei fließt!
Wir visualisieren in der Herzspitze den elektronischen Lichtfunken und lassen ihn sich ausdehnen, bis er unseren gesamten Körper durchströmt; durch und über unsere Haut ausströmt und mindestens einen Meter um uns herum den vollständigen elektronischen Lichtmantel bildet, der uns – wie in einem Kokon – völlig einhüllt und geschützt, so wie eine Eischalle das Eidotter umschließt.

Der Beginn des Dreistufenweges

Unsere Sonne bildet mit ihren Planeten eine EINHEIT, das Sonnensystem. Die Sonne ist der positiv ausstrahlende Kern (Nuklear).

Die Planeten bilden die negativ geladene Materie (Elektronen).

Die Planeten umkreisen die Sonne und bilden durch die Gravitationskraft des Universums so die kreisförmige Einheit unseres Sonnensystems.

Auch das Wasserstoffatom mit seinem positiven Kern und seinen Elektronen ist eine Einheit, quasi ein Sonnensystem im Atombereich.

Die Sonne ist unser Lebensspender, ohne sie wäre kein Leben auf Erden möglich.

Die Lebensfäden der Sonne – ihre Strahlungskraft – umfängt jede Seele, was wir alle gern im Sommer spüren. Die Kraft ihrer Strahlung kann jedoch auch zu Verletzungen führen. So nimmt u.a. die Netzhaut Schaden, wenn wir zu lange direkt in die Sonne blicken. Daher wurde von der Weisheit des Lebens uns Kindern eine Hilfe gegeben, mit dem Licht zu meditieren ohne in die Sonne blicken zu müssen.

Ein Splitter des Sonnenfeuers symbolisiert die Flamme einer weißen Kerze, sie ist ein Funke der Sonnenenergie, ihr gleich an Qualität und Energie. Sie ist physisch sichtbar und fühlbar, dennoch kann man sie nicht greifen, ihrem Wesen nach ist sie ätherisch, dennoch ist sie physisch real und ihre Kraft groß.

Eine winzige Kerzenflamme in einem völlig dunklen Raum löst angezündet sofort alle Schatten auf und zeigt uns die Macht des Lichtes, das alle Dinge und Situationen sofort verändern kann!

Wenn wir uns auf die Kerzenflamme konzentrieren, verbinden wir uns daher innerlich mit ihrer Quelle, der Sonne und ihrer Liebe, der Urkraft unseres Sonnensystems!

Die Lichtübung mit der Kerze

Wir stellen in ca. 60 cm Entfernung eine weiße Kerze auf.

Bei Gruppen-Übungen sitzen wir im Kreis und stellen die Kerze in die Mitte, möglichst in Augenhöhe.

Wir sitzen gerade und aufrecht ohne Arme und Beine zu überkreuzen. Wir legen die Zungenoberfläche so weit wie möglich an den oberen Gaumen direkt an, wobei die Zungenspitze das Zahnfleisch der oberen Schneidezähne berührt. Wir aktivieren aus unserer Herzspitze heraus den eigenen Lichtschutzmantel um uns herum.

Sehen, fühlen wir den Lichtschutzmantel uns vollkommen umhüllend und möglichst über einen Meter um uns herum, konzentrieren wir uns auf die Flamme der weißen Kerze. Wir schauen die Flamme genau an, so als wenn wir sie später auswendig malen wollten.

Haben wir das Gefühl, die Flamme, ihre Farben und Formen genau zu kennen, so schließen wir die Augen und lassen sie während der gesamten Übung auf unserer Nasenspitze fixiert.

Wir stellen uns nun vor, in der Kopfmitte – dem „Mittelkopf-Zentrum“ – zu sitzen. Von dort schauen wir auf die Stirninnenseite, die wir als „Filmleinwand“ für unsere neu entstehenden Wahrnehmungen betrachten. Wir müssen nun passiver Beobachter sein und – ähnlich wie bei einem unbekannten Film im Kino – sehen und geschehen lassen, was geschieht!

Hierzu rufen wir nun die Flamme – mit viel Liebe und Demut auf unsere Stirninnenseite in Höhe/zwischen den Augenbrauen – dem „Fenster der Seele“, wodurch das visualisierte Licht eintritt.

Je nach unserer Entwicklung und Konzentrationsfähigkeit wird sich zeigen, wie weit sich die Flamme nähert. Es kann durchaus sein, dass sie, trotz des Rufes nach innen – sich außen vor unserer Stirn in verschiedener Entfernung zeigt.

Ebenso kann es sein, dass wir sie gleich auf der Stirninnenseite wahrnehmen. Wo und wie sich die Flamme zeigt, hängt u.a. von der Konzentrationskraft, der eigenen Entwicklung und dem Karma ab.

Die Flamme kann sich daher z.B.:

  • so zeigen, wie wir sie gesehen haben
  • sie kann die Farben, Formen völlig ändern
  • es können sogar Handlungen, wie Bildfolgen etc. wahrnehmbar sein.

Was immer wir auch sehen, wir müssen uns hierbei immer auf die Mitte der Stirninnenseite konzentrieren;
entstehen Flammen- oder Lichtformen konzentrieren wir uns immer auf deren Mitte!

Zum Schluss der Übung sollten wir uns innerlich für diese Erfahrung bedanken.

Die Übung dauert anfangs maximal fünf Minuten. Sie kann bei wachsender Konzentrationsstärke dann auf sieben oder neun Minuten verlängert werden, sollte jedoch 20 Minuten nicht übersteigen.

Wenn diese Übung eine starke Konzentration erreicht hat, sollten wir das Licht auf der Stirninnenseite bitten (bitte immer mit Liebe und Demut, eine äußere Forderung zerstört den Kontakt ), uns zu unserem Herzen – unserem wahren Lebenszentrum – zu führen. In der Kopfmitte „sitzend“ verfolgen wir dann, wohin sich das Licht bewegt und wo es „stehen bleibt“. Auch hier konzentrieren wir uns dann wieder auf die Mitte – das Zentrum – des Lichtes!

Das in der Übung Wahrgenommene kann in einem Übungs-Tagebuch niedergeschrieben werden, damit in späterer Zeit die oft anfangs unverständlichen Wahrnehmungen später noch einmal angeschaut werden können, wenn wir auf diesem Weg vorangeschritten sind.